ALLES HANDWERK.

Zwischen Klischee und Alltag. Ausstellung im Museum Tiroler Bauernhöfe Kramsach.

Eröffnung: 05. August 2022 | 18.30 Uhr

Ausstellung: 06. August – 31. Oktober 2022

Eine außergewöhnliche Ausstellung ist zur Zeit im Höfemuseum Kramsach zu sehen: “Alles Handwerk. Zwischen Klischee und Alltag” bietet ungewohnte Blicke hinter die Kulissen des Handwerks.

Erstmals arbeitete der Verein Netzwerk Handwerk und das Museum Tiroler Bauernhöfe bei einem Projekt zusammen. Die Ausstellung „Alles Handwerk. Zwischen Klischee und Alltag“ begibt sich auf Spurensuche nach den Qualitäten zeitgenössischen Handwerks in Tirol abseits von Klischees und ist noch bis 31. Oktober geöffnet.

Eines war für die Organisatoren – die Initiative Netzwerk Handwerk – von Anfang an klar: die Schau soll kein verklärter Blick auf das “alte”, oft idealisiert dargestellte Handwerk sein, sondern Stoff zur Auseinandersetzung mit dem zeitgenössischen, lebendigen Handwerk von heute bieten. Schon ein erster Blick auf die von Architekt Christian Dummer kuratierte Ausstellung räumt gehörig auf mit dem romantisierten Bild vom Handwerk. Hier geht es um Arbeit, um Herausforderungen, um Materialien, aber auch um Leidenschaft für das Tun und um Werte, für die das Handwerk steht. Durchaus zeitgemäße Werte: Ökologie. Recyling- und Reparaturfähigkeit. Um Beständigkeit und Haltbarkeit.

“In der Ausstellung wollen wir im historischen Rahmen des Höfemuseums keine Werkschau zeigen, sondern eine Ausstellung, die die Besucher zur Auseinandersetzung mit dem zeitgemäßen Handwerk anregt – als bewusster Kontrast zum Alten“, so Andrea Achrainer von Netzwerk Handwerk.

Audio- und Videopräsentationen geben Einblick in die Arbeit der Handwerker, in Interviews sprechen sie über ihre Leidenschaft zu ihrem Tun, aber auch über die Herausforderungen in ihrer täglichen Arbeit. Eine Multimedia-Präsentation am Puls der Zeit, die als besonderes Highlight einen 3D-Rundgang mittels VR-Brille (Virtual Reality) durch die Werkstätten der Handwerker ermöglicht. Völlig anders der “analoge” Teil mit auf den ersten Blick ungewöhnlichen Ausstellungsstücken, die ein optisches aber auch haptisches Erlebnis bieten. In neun Stationen sind Objekte präsentiert, die jeweils Bezug zu einem Gewerk haben: ein Lehmblock steht für die Auseinandersetzung mit ökologischen Baustoffen, ein Marder für das Werkzeug der Restauratoren – den Marderhaarpinsel; ein roh bearbeiteter Zirbenblock in seiner Schönheit für den zeitlosen Werkstoff Holz. Ein Kassetl für altes Handwerk, das heute noch ausgeübt wird wie früher... Tirol abseits von Klischees.