Mit Kindern auf Entdeckungsreise zum Handwerk auf der Burgruine „Trautson“

Netzwerk-Handwerk-Mitglieder begeistern Kinder für das Handwerk

Der „Tag des Denkmals“ – normalerweise mit einer Vielzahl an Veranstaltungen in ganz Österreich – wurde heuer coronabedingt abgesagt. Eine in dessen Rahmen geplante Veranstaltung fand dennoch statt: Der Verein Netzwerk Handwerk und architektur:lokal luden in einem eigenen Schulprogramm Kinder der 3. Klassen der VS Matrei zu einer historischen Entdeckungsreise zum Handwerk zur Burgruine Trautson.

Ziel der Kooperation ist es, Kinder und Jugendliche für die Kulturgüter und die Handwerkskultur in unserem Land zu sensibilisieren und damit gleichzeitig die Wichtigkeit der Weitergabe von Wissen und Können aufzuzeigen. Gerade das Wissen um historische Handwerkstechniken ist heute eine große Herausforderung – gleichzeitig aber eine große Chance für das Handwerk. Denn gerade alte, schon fast vergessene Techniken und Materialien bieten im Zeitalter der Klimakrise neue, ökologische Möglichkeiten z.B. Kalk- Lehmputz, naturnahe Dämmstoffe, Ziegel- und Holzbau, Natursteinmauerbau u.v.m. Die Burgruine Trautson bietet gerade für Kinder spannende Einblicke in historische Bautechniken und Baumaterialien.

„Entdeckungsreise zur Burgruine“

Die Entdeckungsreise führte die Kinder der 3. Klassen der Volksschule Matrei am Brenner über die neue aus Stahlseilen errichtete Hängebrücke in schwindelerregender Höhe hoch über der Sillschlucht zurück in die Vergangenheit – in die Welt der Burg mit ihren dicken Mauern. Auf dieser Entdeckungsreise erfuhren die Kids von Architektin Gertrud Tauber allerhand über die Materialien und die Technik der neu errichteten Hängebrücke, die Mühlbachl und Pfons seit kurzem verbindet, und erfuhren Spannendes über Bautechniken und Baumaterialien von einst und wo diese heute noch verwendet werden können. Tatkräftig unterstützt wurde dieser spannende Tag von Vizebürgermeister Christian Papes (Mühlbachl).

Dann lernten die Kinder von Raumausstatter Anton Buchmayr das historische Handwerk eines Polsterers und von Maria Birbamer-Zott das Handwerk einer Vergolderin und Restauratorin kennen. Dabei durften die Kinder auch selbst Hand anlegen und einen Spanngurt für einen Polstesessel einnageln, ein Lederband für ein Armband ausschneiden oder ein Bild malen und dann mit echtem Blattgold vergolden!. Jede/r durfte sich ein selbstgemachtes Werkstück nach Hause mitnehmen. Wie begeistert die Kinder waren, lässt sich an dem Satz eines Mädchens beim Vergolden erkennen: „Maria, ich möchte einmal so werden wie du – und auch Vergolderin werden!“


Leitung Exkursion:
– Andrea Achrainer (Netzwerk Handwerk)
DI Dr. Gertrud Tauber (architektur:lokal)

Handwerker:
Anton Buchmayr, Raumausstatter, Polsterer und Tapezierer (Hopfgarten)
Maria Birbamer-Zott, Vergolderin, Staffiererin und Restauratorin (Söll)

Kooperationspartner:
VS Matrei am Brenner
Netzwerk Handwerk
architektur:lokal
– Verein Schloss Trautson Matrei

Fotos: Albin Ritsch